Anleitung: Rotrost im Gusseisenkessel entfernen

Darüber, dass ein traditionell hergestellter japanischer Tetsubin im Inneren mit keiner Emaille versehen ist, sind sich Tee-Genießer durchaus gewusst. Die Gefahr von Rost, einer chemischen Reaktion, wenn Eisen mit Sauerstoff und Wasser in Kontakt tritt, ist somit beim Wasserkochen ständig gegeben. Doch was tun, wenn der eigene Tetsubin mit Rost befallen ist?
Rotrot und Schwarzrost – Was ist der Unterschied?
Prüfen Sie zunächst, um welche Art von Rost es sich handelt, ehe Sie entscheiden, ob dieser überhaupt behandelt werden muss. Den klassischen orange-braunen Rost, welcher besonders oft auf Metallischen Küchenutensilien zu finden ist, nennt man Rotrost. Diesen sollten Sie zeitnah entfernen, da sich dieser immer weiter ausbreitet, die Oberfläche Ihres Tetsubins beschädigt und die Wasserqualität negativ beeinträchtigt.
Bei Schwarzrost handelt es sich um einen bläulich-grauen Oxidfilm welcher entsteht, wenn ein Tetsubin bei der Herstellung auf Tempertauren über 900Grad erhitzt wird. Bei diesem Prozess findet eine chemische Veränderung statt, welche für den Oxidfilm zuständig ist, welcher sich über die gesamte Oberfläche legt. Bevor die Gusseisen Wasserkessel in den Verkauf gehen, werden sie aus optischen Gründen von außen schwarz gefärbt. Das Innere des Tetsubins bleibt dabei vom bläulich-grauen Schwarzrost bedeckt. Dieser verhindert die Bildung von Rotrost und muss nicht behandelt werden.
Schritt-für-Schritt- Anleitung Rotrost entfernen:
Rotrost verleiht dem gekochten Wasser eine rötliche Farbe oder einen „metallischen“ Geruch. Dies kann das Aroma des Wassers beeinträchtigen und den Geschmack des Tees verderben. Wenn das abgekochte Wasser trotz dunklen Rostablagerungen keine abnormale Farbe oder metallischen Geschmack aufweist, kann es problemlos verwendet werden.
Schritt 1: Sencha Tee eignet sich aufgrund seines natürlich enthaltenen Tannins für die Rostentfernung in einem Tetsubin. Packen Sie die Teeblätter des Senchas in einen unparfümierten Schwarzteebeutel und schneiden sie das Etikett ab. Füllen Sie anschließend den Wasserkessel mit ausreichend Wasser und legen sie die Teeblätter hinein.


Schritt 2: Erhitzen Sie den Kessel bei niedriger bis mittlerer Hitze für etwa 20 Minuten. Während des Vorgangs sollte der Deckel zur Seite gelegt werden, um ein Überkochen zu vermeiden.
Schritt 3: Nachdem das Wasser und der Tee für 20 Minuten gekocht haben, schalten Sie den Herd aus. Die Teeblätter enthalten Gerbstoffe Tannin, welche mit Rost reagieren und das Wasser schwarz färben.
Schritt 4: Füllen Sie den Tetsubin wieder auf bis er voll ist, um das verdunstete Wasser auszugleichen. Lassen Sie den Kessel im Anschluss für einen halben Tag so stehen.
Schritt 5: Gießen Sie das verfärbte Wasser und den Teebeutel weg. Spülen Sie dann das Innere gründlich aus, ehe sie das Wasser wie gewohnt abkochen. Sollte das Wasser dann allerdings immer noch braune Verfärbungen aufweisen, wiederholen Sie Schritt 1 bis 4.
Falls Sie jedoch mit dem Zustand ihres Tetsubins zufrieden sind, müssen Sie ihn vor dem Verstauen nur noch gründlich Trocknen, um eine erneute Rostbildung vorzubeugen. Dies gelingt am besten, indem Sie den Wasserkessel für maximal 30 Sekunden auf den noch heißen Herd stellen. Die Restwärme lässt das überschüssige Wasser verdunsten.
Übrigens: Das Auskochen mit hartem Wasser zum Erzeugen von Heiwasserflecken – dem „Yakuku“ schützt Ihren Gusseisenkessel vor Rotrost. Einen passenden Blogbeitrag dazu haben wir hier für Sie.

