Buddha Bowl Rezepte – so achtsam speisen wie ein Mönch

Heutzutage möchte sich fast jeder „richtig“ ernähren. Aber das ist gar nicht so leicht – oder? Machen Sie es einfach wie die japanischen Mönche und kosten Sie mit der Buddha Bowl das Prinzip von Oryoki.

Essen wie ein Mönch
Was ist bewusste Ernährung und was gehört alles dazu? Jeder Experte wird Ihnen etwas anderes erzählen und daran kann man schon einmal verzweifeln. Dabei kann es betörend einfach sein, gesund und gewissenhaft zu essen. Ein Beispiel dafür ist die Buddha Bowl: eine kleine Schüssel mit verschiedenen pflanzlichen Zutaten, die weltweit viele Fans und eine interessante Geschichte hat. Sie wird auch Oryoki Bowl genannt und verkörpert dieses Prinzip hervorragend: Nicht nur bezeichnet dieser Begriff die Speisekultur buddhistischer Mönche, sondern er steht auch für „gerade genug, angemessen“ und die Achtsamkeit, die mit der Buddha Bowl einhergeht.
Die Buddha Bowl hat nicht direkt etwas mit Buddha zu tun. In Japan gibt es aber dennoch eine besondere Version des buddhistischen Speisens: Shojin Ryori, das man als „diszipliniertes Kochen“ übersetzen kann. Hier verwendet man nur frisches, saisonales Gemüse, das man schonend zubereitet. In den buddhistischen Tempeln bauen die Mönche diese Zutaten selbst an. Der Verzicht auf tierische Produkte und importierte Speisen soll den Zugang zur Natur herstellen und das Leben würdigen, das im buddhistischen Glauben in jeder seiner Formen eine Seele hat.
Gleichzeitig werden die Zutaten sorgfältig ausgewählt, um ein möglichst abwechslungsreiches Geschmackserlebnis und eine Harmonie der Texturen zu kreieren. Die Schärfe von Ingwer und Rettich, die Würze von Pilzen, die Knackigkeit der Lotuswurzel, die milde Zartheit weißen Tofus und das Aroma gerösteter Sesamsamen etwa macht ein Shojin-Ryori-Gericht bereits einzigartig. Dazu noch eine algenbasierte Brühe, die dem Ganzen eine Umami-Note gibt, und etwas weichen, japanischen Reis, der die unterschiedlichen Aromen optimal aufnimmt, und Sie haben ein authentisches, japanisches, buddhistisches Gericht. Abgesehen vom spirituellen Aspekt ist eine solche Art der Küche lecker und leicht verdaulich, außerdem soll sie den Körper ins Gleichgewicht bringen.
Auch Buddha aß aus einer Schüssel
Dieses Prinzip lässt sich genauso auf die Buddha Bowl anwenden. Der Unterschied dabei: Statt separat in kleinen Schüsselchen isst man alles gemischt in einer großen Schüssel. Dabei bestehen Buddha Bowls oft aus einer Getreide-Grundlage wie Hirse, Quinoa oder Reis, und zahlreichen Zutaten, die Proteine und Vitamine in Form von grünem Blatt- und anderem Gemüse einbringen. „Bowl Food“ ist auch keine Erfindung von Japanern: Vom einfachen Eintopf über koreanisches Bibimbap bis zum mexikanischen Chili isst die ganze Welt gerne ihre Mahlzeiten aus diesen Behältnissen. Ob als Porridge, Acai-Bowl oder Donburi – die Schüssel hat einen hohen Stellenwert in der modernen Esskultur erlangt.
Man muss nicht zum Buddhismus konvertieren oder seinen Lebensstil umkrempeln, sondern sich nur regelmäßig bewusst werden, was man da eigentlich isst und was das mit dem eigenen Körper und der Umwelt macht. Der Buddha im Namen kommt also von der Achtsamkeit, Balance und Naturverbundenheit, die die Religion ausmachen. Es gibt noch eine andere Version, wie die Schüssel zu ihrem Namen kam: Buddha soll seinerzeit jeden Morgen durch die Straßen des Dorfes gezogen sein, in dem er sich gerade befand, und Spenden der Bewohner gesammelt haben. Diese haben sie ihm in Form von kleinen Speisen in eine Schüssel gegeben, die er dabei hatte.
Statt für Verzicht und Eintönigkeit steht die Buddha Bowl heute aber für Kreativität und Genuss des Moments. Das Rezept ist einfach: Nehmen Sie Zutaten, die Ihnen schmecken und Sie satt und glücklich machen. Mit Proteinen, Vitaminen und Vollkorn erledigt die Buddha Bowl den Rest. Wie wir bereits vom Bento wissen, macht es besonders viel Spaß, wenn die Zutaten möglichst bunt und unterschiedlich beschaffen sind, aber sich dennoch gut ergänzen. Das ist keine Zauberei, sondern erfordert nur etwas Experimentierfreude. Die bunte Mischung tut aber nicht nur was für das Auge, sondern sorgt auch dafür, dass wir möglichst viele Nährstoffe aufnehmen. Das Prinzip der Buddha-Bowls ist: Zu viel von einer Sache ist schädlich, ein bisschen von allem dagegen der Schlüssel zur Gesundheit.

Leicht und lecker: Was gehört alles in die Buddha Bowl?
Wie kann man rein von Pflanzen überhaupt satt werden? Rohes oder gekochtes Gemüse ist nur ein Teil der Rezepte. Viele füllen ihre Buddha Bowl mit Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Vollkornreis oder Hirse – alles vollwertige Speisen, die lange sättigen und kaum dick machen. Fast alle Buddha-Bowl-Rezepte sind Low-Carb-Rezepte und daher gut zum Abnehmen geeignet. Außerdem sind Edamame-Bohnen, Tofu, Avocado und Sesamsamen zuverlässige Protein-Lieferanten. Wenn Ihnen das alles doch etwas fade vorkommt: Vergessen Sie dabei nicht Ihre liebsten Kräuter und Gewürze. Oder wie wäre es mit einer leichten, schmackhaften Sauce?
In den letzten paar Jahren ist die Buddha Bowl auch bei uns zum Food-Trend geworden. Kein Wunder: Durch die bunte Mischung vollwertiger Zutaten ist sie nicht nur schön anzusehen, sondern auch nahrhaft und wohltuend für den Körper. Leicht verdaulich, schnell gekocht und lange sättigend, macht die Buddha Bowl jedem Sandwich oder Pasta-Teller den Platz als schnelles Mittagessen am stressigen Arbeitstag streitig. Nicht nur sind die Bowls schnell zubereitet, durch die Vielfalt der Rezepte und Varianten wird es auch nicht langweilig.
Wir haben festgestellt, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, Buddha Bowls zuzubereiten – ob einfach oder aufwändig, herzhaft oder locker. Davon zeugen Bilder und Rezepte in zahlreichen Food-Blogs, deren Autoren sich für die neue Art zu kochen begeistern. Obwohl die Buddha Bowl prinzipiell vegan ist, beinhalten bestimmte Variationen auch Zutaten wie Feta, Eier und mageres Hähnchen – jeder so, wie es ihm schmeckt. Wenn Sie die Bowl kennenlernen möchten oder noch nicht so genau wissen, wo Sie anfangen sollen, haben wir ein paar Buddha-Bowl-Rezepte und Tipps für Sie. Für alle brauchen Sie vor allem eines: eine schöne Schüssel.
Buddha Bowl Rezept: Die Proteinbombe, Kichererbsen mit Erdnusssauce








100g
gekochte Kichererbsen
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1/2
gebackene Süßkartoffel
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75g
frischen oder geräucherten Tofu
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50g
Zuckerschoten
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1
kleiner, bunter Salatkopf (z.B. Radicchio oder Lollo Rosso)
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1
Tomate
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Geröstete Sesamsamen
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200g
frische Erdnüsse
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1
Knoblauchzehe
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1
Chilischote
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1/2
Schalotte
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0,5cm
Ingwer
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3 EL
Sesamöl
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1 TL
brauner Zucker
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50ml
Kokosmilch
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20ml
Sojasauce
|
1
Limette
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Salz
|
Pfeffer
|
Paprikapulver
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Buddha Bowl Rezept: Vollwertige Reis-Variation mit Pflaumensauce









50g
Vollkornreis
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50g
gekochte Edamame-Bohnen (alternativ Kidneybohnen oder Erbsen)
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100g
Grünkohl oder Rosenkohl
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1/2
Zucchini
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1
kleine rote Paprika
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1
Karotte
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20g
Walnüsse (oder andere Nüsse nach Belieben)
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1
Knoblauchzehe
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1/4
Pfefferkörner
|
2
Nelken
|
1
Chilischote
|
70g
Zucker
|
1cm
Ingwer
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75ml
Rotweinessig
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250g
Pflaumen
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je 1/4 TL
Anis und Zimt
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1 TL
Sojasauce
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Buddha Bowl Rezept: Bunt und frisch, Rainbow-Bowl mit Quinoa








50g
Quinoa
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1/2
Avocado
|
1
Karotte
|
1/4
Salatgurke
|
1
gelbe Paprika
|
50g
frischen Babyspinat
|
1-2
Radieschen
|
Geröstete Sesamsamen nach Belieben
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3cm
frischen Ingwer
|
1
Knoblauchzehe
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1 EL
Sojasauce
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2 EL
Limettensaft
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1 EL
weiße Misopaste
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4 EL
Sesamöl
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2 EL
neutrales Öl
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4 EL
Wasser
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Eine vollwertige Mahlzeit in einer Schüssel: So einfach ist eine Buddha Bowl zusammengestellt. Als Mittagessen für den stressigen Arbeitstag lässt sich die Schüssel zum Beispiel super am Vortag zubereiten und mitnehmen. Außerdem lässt sich daraus ein wunderbares Reste-Essen mit allem zaubern, was gerade im Kühlschrank ist. Üben Sie sich in Achtsamkeit und lassen Ihrer Kreativität freien Lauf, während Sie gerade so viel essen, wie in Ihre Schüssel passt – das ist ein Teil des Prinzips von Oryoki.