Japanisch lernen leicht gemacht

Japanisch lernen leicht gemacht

Nihongo o wakarimasu ka? Verstehen Sie Japanisch? Diese Frage wird wohl jedem Gast in Japan früher oder später begegnen. Denn ein Besuch im Land der aufgehenden Sonne ist ohne Sprachkenntnisse zwar möglich, Japanisch sprechen zu lernen lohnt sich aber trotzdem und kann sehr erheiternd sein.

Wie fange ich bloß an zu lernen?

Für Anfänger erscheint die japanische Sprache wie etwas, das kaum bewältigt werden kann. Drei Arten von Schriftzeichen, verzwickte Höflichkeitsformen und dann erst die Aussprache – wie soll man das alles lernen? Unsere Antwort: Mit Geduld, Freude und viel Übung. Schließlich ist jede neue Sprache ein Abenteuer, das nicht nur unsere Gehirnzellen fit hält, sondern uns viel über die Kultur und Eigenheiten eines Landes beibringen kann. Japanisch zu lernen ist zwar nicht einfach, jedoch sehr spannend.

Japanische Holzwürfel mit Schriftzeichen

Dieses Abenteuer lässt sich gut auch in der eigenen Stadt beginnen. An Ihrer lokalen Volkshochschule (VHS) werden sicher Japanisch-Kurse angeboten, die jedem Anfänger die Grundlagen der Sprache nahebringen und Fortgeschrittene auf den Japan-Aufenthalt vorbereiten können. Meistens wird mit einem Buch gelernt, das man zwar auch zu Hause lesen kann. Die richtige Aussprache und das Schreiben der Wörter lassen sich jedoch dennoch am besten in der Gruppe trainieren.

Wenn man wenig Zeit und Geld für das Japanisch-lernen investieren möchte, findet man auch online den richtigen Sprachkurs oder eine App zum Japanisch lernen. Solche Kurse sind – vor allem als Ergänzung zum Unterricht – am besten dafür geeignet, beispielsweise in kürzester Zeit die grundlegenden Schriftzeichen der japanischen Sprache zu lernen:

  • Hiragana: Die wichtigste Art der Schrift, die für „original“ japanische Wörter verwendet wird. Im Prinzip lässt sich jedes Wort mit den Hiragana-Silben schreiben
  • Katakana: Auch hier handelt es sich um einzelne Silben, mit denen man jedoch Lehnwörter aus anderen Sprachen schreibt: doa für „Tür“ (vom Englischen „door“), kohii für „Kaffee“, konpyuta für „Computer“, und viele mehr. Da es nur ein begrenztes Angebot an japanischen Silben gibt, wird jedes Wort an die japanische Schrift angepasst. Erkennen Sie arubaito, tsaitogaisuto und baumukuhen?
  • Kanji: Das sind eigentlich chinesische Schriftzeichen, die im Japanischen jedoch oft eine andere japanische Aussprache im Vergleich zum Chinesischen haben. Da die Bedeutung aber gleichbleibt, haben Chinesen hier einen entscheidenden Vorteil beim Lernen. In diesem Fall steht ein Kanji für ein ganzes Wort oder ein Wortteil
  • Romaji werden japanische Wörter genannt, die nicht in lateinischer Schrift dargestellt sind. So können Anfänger direkt die Aussprache und Bedeutung kennenlernen, wenn sie die japanischen Schriftzeichen noch lernen.
     

Für Hiragana und Katakana reichen jeweils eine Woche, um sie lesen und schreiben zu lernen – natürlich ist regelmäßige Wiederholung danach ein Muss. Für Kanji braucht es wesentlich länger. Um eine japanische Zeitung frei lesen zu können, sollte man mindestens 500 lernen. Insgesamt gibt es in Zehntausende solcher Zeichen – und wohl niemanden in Japan, der sie alle kennt. Etwas über 2000 werden im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet und in der Schule gelernt. Um Kanji schnell zu beherrschen, gibt es viele ausgeklügelte Techniken, und als Lernhilfe sind sie in vielen Texten – zum Beispiel in Manga – mit Hiragana versehen, die darstellen, wie sie ausgesprochen werden.

Als Möglichkeit zum Üben für unterwegs und zum Anhören der Aussprache ist ein Online-Kurs gut geeignet. Denn es gilt: je regelmäßiger man eine Fremdsprache trainiert, desto schneller kommt man ans Ziel. Japanisch lernen lässt sich also auch nebenbei. Noch besser geht das mit einem Tandem-Partner, den man ebenfalls online finden kann – so kann man auch eigene Sprachkenntnisse weitergeben.

Wie belegt man seine Japanisch-Kenntnisse aus dem Sprachkurs für Studium, Beruf und Auswanderung? Während bei westlichen Sprachen der europäische Referenzrahmen Stufen wie A1, A2 usw. vorgibt, sieht die Aufteilung im Japanischen etwas anders aus. Dort erstrecken sich die Stufen von N5 bis N1 – je kleiner die Zahl, desto höher das Niveau. N5 ist mit etwa einem Jahr Sprachkurs zu schaffen, N1 ist so gut wie Muttersprachler-Niveau und dauert, wenn man dranbleibt, etwa fünf Jahre – abhängig von den Vorkenntnissen. Diese Stufen gehören zum JLPT, dem „Japanese-Language Proficiency Test“.

Sprechen unter Japanern

Wer einen Urlaub der besonderen Art möchte, kann sich auch an einer Sprachschule im Ausland einschreiben. Schließlich kann man eine Sprache dort am besten lernen, wo sie auch im Alltag gesprochen wird. Japanischkurse direkt vor Ort haben den Vorteil, dass dort mit japanischen Muttersprachlern alle Fragen klären und jedes gelernte Wort und jede Lektion aktiv anwenden können: sich vorstellen, im Restaurant bestellen und nach dem Weg fragen kann theoretisch jeder lernen – was aber, wenn man tatsächlich mal in dieser Situation steckt?

Stadtzentrum mit Zebrastreifen

Die japanische Grammatik und Satz-Struktur sind noch relativ leicht zu erlernen. Wer die Basics beherrscht, wird schnell einfache Sätze bilden können. Wichtig ist es dafür, die richtigen Vokabeln zu kennen: ohne diese wird man sich kaum verständigen können. Daher ist es zu empfehlen, sich rasch einen breiten Wortschatz anzueignen.

Das ist besonders deshalb wertvoll, da man mit Englisch in Japan nicht so weit kommt. In einer Großstadt wie Tokio finden Touristen zwar viele Schilder in für sie lesbarer Schrift neben den Kanji. Hat man sich aber doch einmal verirrt und möchte einen Einheimischen nach dem Weg fragen, erntet man selbst in der Metropole oft nur ein ratloses Lächeln – da dieser Einheimische, selbst wenn er Englisch sprechen kann, sich kaum trauen wird, es anzuwenden. Denn es ist in dieser Gesellschaft „peinlich“, etwas nicht genau zu wissen – ganz oder gar nicht. Umso wichtiger ist es also, dass Sie Ihre imperfekten Japanisch-Kenntnisse auspacken und Ihrem Gesprächspartner so die Kommunikation erleichtern. Er wird Ihnen dankbar sein.

Wort für Wort: Crash-Kurs Japanisch

Damit Sie Ihre Japan-Reise gut überstehen, haben wir hier die wichtigsten Wörter auf Japanisch gesammelt, die man als Anfänger kennen sollte. In Romaji geschrieben repräsentiert ein „ou“ jeweils ein langes „o“.

  • Guten Morgen: Ohayou gozaimasu
  • Guten Tag: Konnichi wa – das ist recht formell und wird eher selten verwendet. Möchte man jemanden persönlich begrüßen, nennt man ihn lieber beim Namen: Ah, [Name]-san!
  • Guten Abend: Konban wa
  • Wie geht’s? O-genki desu ka? – Das fragt man, anders als bei uns, nur Personen, die man schon länger nicht mehr gesehen hat. Die Antwort „Mir geht’s gut“ lautet: Genki desu
  • Entschuldigung: Sumimasen – das wird am häufigsten verwendet, wenn Sie jemanden auf sich aufmerksam machen wollen. Bei einer richtigen Entschuldigung, wenn Sie zum Beispiel jemanden angerempelt haben, verwenden Sie Gomen nasai
  • Danke: Arigatou – der Zusatz gozaimasu macht die Aussage noch höflicher. Die höflichste Form lautet: Doumo arigatou gozaimasu
  • Bitte: Bei einer Bestellung hängt man hinten noch o kudasai oder das etwas höflichere onegaishimasu an: Ramen o kudasai – Ramen, bitte! Gibt man jemandem etwas, sagt man douzo
  • Ja / Nein: Hai / Iie
  • Mein Name ist…: Namae wa [Name] oder [Name] desu. Auch wenn watashi wa „ich“ bedeutet, lässt man es hier meistens weg, da der Gesprächspartner schon weiß, um wen es geht. Achtung: Bei anderen hängt man ein -san an den Namen dran, bei sich selbst sollte man darauf verzichten! Möchte man jemanden nach dem Namen fragen, heißt es einfach: O-namae wa?
  • Wo ist …? … wa doko desu ka? Eki – Bahnhof, toire – Toilette, otera – Tempel …
  • Ich verstehe nicht: Wakarimasen – „Ich verstehe kein Japanisch“ heißt: Nihongo o wakarimasen. „Verstehen Sie Englisch?“ bedeutet wiederum: Eigo wakarimasu ka?
  • Tschüss! Ein informelles Tschüss lautet Dewa mata oder Mata ne – „Bis bald“! Möchte man sich zum Beispiel in einem Geschäft verabschieden, reicht auch ein Arigatou gozaimashita (die Vergangenheitsform des Dankausdrucks). Das berühmte Sayounara sollte man dagegen eher nicht benutzen. Eine ungefähre Übersetzung wäre nämlich „Auf Nimmerwiedersehen!“

Eines haben Sie an diesen Ausdrücken vielleicht schon gemerkt: ein Unterschied zu anderen Sprachen bestehen darin, dass dort, wie auch in der japanischen Kultur, viel Wert auf Höflichkeit gelegt wird. Während man bei uns nur siezt und duzt, fällt es selbst japanischen Muttersprachlern schwer, nicht ins Fettnäpfchen zu treten. Mehr dazu können Sie in unserem Artikel „Japanische Anrede“ lesen.

Anrede | Blog im Japan-Magazin lesen »

Japanische Vokabeln können auch Spaß machen

Wer schon einmal japanische Filme oder Anime im Original gesehen oder echte Japaner sprechen gehört hat, weiß, dass diese Sprache nicht nur streng und komplex, sondern auch sehr komisch und expressiv sein kann. Wir haben eine Liste mit amüsanten oder einfach positiven Ausdrücken gesammelt, die das Japanisch-lernen versüßen können:

  • Sugoi: Wow, beeindruckend!
  • Kawaii: Süß!
  • Iine! Das ist gut!
  • Tanoshii: Es macht Spaß. Um jemandem viel Spaß zu wünschen, sagt man Tanoshite kudasai – wörtlich „Bitte haben Sie Spaß“!
  • Moshi moshi: Hallo? (am Telefon)
  • Tokidoki: Manchmal – nicht zu verwechseln mit doki doki, dem Geräusch eines schlagenden Herzens
  • Yoisho! Klingt oft wie „yosh“ und ist als Laut der Ermutigung gemeint – für sich selbst vor einer Herausforderung oder für andere
  • Irasshaimase! Mit einem lauten und schrillen „Willkommen“ wird jeder Besucher in einem japanischen Laden begrüßt
  • So so so! Ja, so ist es (zustimmend) – je häufiger, desto zustimmender. Wird es fragend ausgesprochen, kann es mit „wirklich?“ übersetzt werden.
  • Eeee? Drückt Verwunderung aus – je länger und höher, desto verwunderter.
     

Überall auf der Welt kommt man weiter, wenn man die Sprache eines Landes beherrscht – und in Japan ist jedes Wort, das man versteht und selbst sagen kann, viel wert. Umgekehrt kann ein Kurs in der Fremdsprache sich anfühlen wie ein Besuch in der japanischen Kultur mit ihrer ganzen Vielfalt, Aufgeschlossenheit und einer Prise Verrücktheit. Worte für Konzepte oder Naturphänomene, für die wir keinen Begriff haben, Lautmalereien und Wortspiele machen diese Sprache einzigartig und das Lernen zu einem wahren Erlebnis. Viele solcher Ausdrücke sind auch auf unseren Seiten zu entdecken. Ganbatte – viel Erfolg!

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