Ein japanisches Frühstück - das gesündeste der Welt?

Ein japanisches Frühstück - das gesündeste der Welt?
Es gilt als die wichtigste Mahlzeit des Tages: und in Japan wird das ernst genommen. Kaum ein Frühstück ist so reichhaltig und dabei abwechslungsreich. Wie startet man in den Tag wie ein Japaner?

Eine kleine Geschichte der ersten Mahlzeit

Was isst man in Japan zum Frühstück - Ramen oder Müsli, Croissant oder Sushi? Alles ist möglich, aber das traditionelle japanische Frühstück - 朝御飯 Asa Gohan - sieht meist ganz anders aus. Gohan lässt sich nämlich gleichzeitig als "Gericht" und als "Reis" übersetzen. Und tatsächlich: Reis und Miso-Suppe, Tofu und gegrillter Fisch sind in Japan keine Seltenheit auf dem Frühstückstisch. Wie ist es dazu gekommen?

Ein gesundes Frühstück war schon sehr lange wichtig für die Japaner und reicht in die Zeit zurück, in der der Großteil aller Einheimischen Bauern waren. Da die Arbeit auf dem Feld hart war, musste die morgendliche Mahlzeit besonders viele Nährstoffe liefern, gut schmecken und dabei leicht genug sein. Reis mit seinen vielen Kohlenhydraten ist da nahe liegend, und Ei, Tofu, gegrillter Lachs und sogar Natto (fermentierte Sojabohnen) sind wertvolle Proteinlieferanten. Fleisch steht selten auf der Speisekarte - wenn, dann am liebsten gebratenes Schweinefleisch oder Huhn. Ergänzt wird das gesunde Frühstück durch Vitamine aus einer warmen Miso-Suppe und eingelegtem Gemüse. Dazu trinken Japaner ab und zu gerne grünen Tee oder auch Sojamilch - doch nicht selten dient die Miso-Suppe bereits als Getränk. Kein Wunder, dass japanisches Essen zu einer hohen Lebenserwartung beiträgt.

Die Zusammenstellung folgt dem abwechslungsreichen Prinzip der traditionellen japanischen Küche, dem Ichiju-sansai. Wörtlich bedeutet das: eine Suppe und drei Gerichte mit schonend zubereiteten, saisonalen Zutaten. Daraus besteht das japanische Frühstück und liefert eine ausgewogene Ernährung mit allen Nährstoffen, ohne zu sehr zu stopfen. Ein perfekter Start in den Tag! Einen solchen kann man heute am besten in einem traditionellen Gasthaus, einem Ryokan, erleben.

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Und was isst man heute am Morgen?

Doch die Zeiten haben sich inzwischen geändert. Das traditionelle Frühstück isst laut einer Online-Umfrage von 2015 zwar nach wie vor fast die Hälfte der Japaner. Einige wenige beginnen ihren Tag sogar mit einer deftigen Ramen-Nudelsuppe. Etwa ein Viertel bevorzugt aber stattdessen Brot. Das japanische Brot mit dem Namen Shokupan ist jedoch ganz anders als bei uns: weiß und fluffig, wird es in dicken Scheiben verarbeitet und Marmelade passt am besten dazu.

Nur ganz wenige trauen sich an Müsli oder Cornflakes, geschweige denn süßes Gebäck oder Obst heran. Dennoch sieht man diese Art des westlichen Frühstücks oft in beliebten Cafés:

Pfannkuchen mit viel Sirup und Früchten, Milchkaffee und Obstsalat mit Joghurt und Chia-Samen. Beim typischen Hotel-Buffet wird meistens beides zusammen angeboten - das Toastbrot mit Marmelade direkt neben dem umstrittenen Natto, was ausländische Gäste oft überrascht.

14 % aller Japaner verzichten dagegen ganz auf das Frühstück. Darunter fallen vermutlich viele Salarymen - Büroarbeiter, die kaum Zeit zum Essen haben. Studenten holen sich morgens auf dem Weg zur Uni einen Becher Kaffee und ein Onigiri-Reisbällchen, ein Sandwich oder ein Melonbun aus dem Konbini (Convenience Store). Beides nicht optimal, bedenkt man, dass das Essen in Japan eine wichtige soziale Komponente beinhaltet. Doch diese wird oft auf den Abend verschoben, etwa beim gemeinsamen Izakaya-Besuch oder der Okonomiyaki-Party.

Wie sieht ein asiatisches Frühstück eigentlich in anderen Ländern aus? Auch in Südkorea mag man es herzhaft: traditionell unterscheidet sich das morgendliche Mahl nicht allzu sehr von der japanischen Variante. Hier ist jedoch mehr Fleisch als Fisch zu finden, und natürlich darf Kimchi dabei nicht fehlen. Ein chinesisches Frühstück kann von deftigen Teigtaschen über Nudeln bis hin zu Tofu-Pudding reichen. Beliebt ist chinesisches Dim Sum, kleine Häppchen, die mit Tee gereicht werden. Pho und andere herzhafte Suppen führen das Frühstücksangebot in Vietnam an, und in Thailand isst man morgens gerne asiatischen Reisbrei. Besonders in Südostasien gibt es morgens gerne Kaffee in verschiedenen Variationen zu trinken.

Japanisches Frühstück

Frühstücks-Rezept: Japanische Esskultur für zu Hause

Personenanzahl2 PersonenPersonenanzahl
Gesamtzeitca. 45 MinutenGesamtzeit
SchwierigkeitEinfachSchwierigkeit
GerichtFrühstückGericht
Kalorienca.300kcal pro PortionKalorien
FischFisch
LaktosefreiLaktosefrei
EierEier
Hand mit Essstäbchen über japanischem Frühstück
Zutatenliste
100g (japanischen) Reis
1 rohes oder gekochtes Ei, oder japanisches Omelett
1 EL Miso-Paste
300ml Dashi (japanische Fisch-Brühe) oder Gemüsebrühe
1 Frühlingszwiebel
60g weißen oder Seiden-Tofu
1-2 Nori-Algenblätter
150g Lachsfilet
1 Zitrone
Gemüse oder Obst nach Wahl: eingelegt oder frisch, zum Beispiel Rettich, Gurke, Aubergine, Pflaume und Kohl
Sojasauce
Etwas geriebenen Ingwer
Natto nach Geschmack
Furikake-Gewürzmischung nach Bedarf
Grünen Tee nach Belieben
Kochende Miss Oryoki
Zubereitung
Schritt 1

Am besten fängst Du mit der Zubereitung des Frühstücks schon am vorigen Abend an. Den Reis vorkochen und den Lachs mit etwas Sojasauce, Zitronensaft und Ingwer marinieren, bevor er im Kühlschrank übernachtet.

Schritt 2

Am Morgen wird dann zuerst die Miso-Suppe zubereitet. Für diese japanische Spezialität die Algen in etwas Wasser einlegen und in kleine Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe und den Tofu in feine Würfel schneiden. Die Brühe in einem Topf zum Kochen bringen, Hitze reduzieren und Miso-Paste hinzugeben. Wenn sie sich aufgelöst hat, Algen und Tofu hinzugeben und maximal 5 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss mit den Frühlingszwiebeln garnieren.

Schritt 3

Nun kommt der Fisch dran. Lasse ihn etwas abtropfen und gare ihn ein paar Minuten in der Pfanne oder auf dem Grill. Statt Fisch eignet sich auch weißer Tofu oder Natto wunderbar als Proteinquelle.

Schritt 4

Wenn Du Dich für das rohe Ei entscheidest, kannst Du es auf die japanische Art direkt auf den Reis schlagen und mit etwas Sojasauce und mit Furikake-Gewürz abschmecken. Das ist die Tamago gohan-Variante. Du kannst den Reis aber auch in Ochazuke verwandeln, indem du ihn mit grünem Tee einweichst und mit einer eingelegten Pflaume garnierst. Ein Kännchen japanischen Grüntees passt ohnehin sehr gut zu den Speisen.

Damit das Frühstück authentisch wird, achte auch auf die japanischen Tischsitten. Die Schüssel Reis wird normalerweise links platziert, die Suppe in der Mitte. Oben "thront" als Hauptgericht der Fisch, und drumherum werden die "Beilagen" serviert. Selbstverständlich wird das Frühstück wie fast alle japanischen Gerichte mit Stäbchen gegessen und es darf laut geschlürft werden.

Einen leckeren Start in den Tag!

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