Kenjutsu - japanische Schwertkunst

Kenjutsu - japanische Schwertkunst

Kenjutsu bezeichnet die historische Kunst des japanischen Schwertkampfes. Dabei fließen unter diesem Begriff viele verschiedene Techniken und Stilrichtungen ein, welche sich über mehrere Jahrhunderte hinweg in Japan entwickelt haben. Die moderne Schwertkunst wird in Japan heute Kendo oder auch Iaido genannt.

Ursprünglich pflegten die feudalen Samurai diese Kampfkunst. Sie beinhaltet neben den Techniken, welche für die Kriegsführung wichtig sind, auch Trainingsmethoden und alles, was für die Pflege des Schwerts wichtig ist. So haben sich beispielsweise Trainingsmethoden entwickelt, in denen im Vollkontakt mit einem Schwert aus Holz (Bokken) geübt wird. Andere Formen verwenden echte Waffen, üben dafür jedoch ohne Partner als Kata oder mit Elementen wie Strohpuppen oder Bündeln aus Schilf. Ziel dieser Übungen mit dem Schwert war es immer, den Gegner auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Daher gehörten zum japanischen Training auch Aspekte, welche Taktik und Strategie sowie Überraschungsangriffe betrafen. Außerdem übten sich die Samurai in den inneren Kampfküsten und in der Bildung ihres Charakters.

Geschichtliche Entwicklung des Kenjutsu

Das Training mit dem Schwert hat in Japan eine jahrhundertealte Tradition. Fundstücke belegen, dass Schwerter aus Eisen von japanischen Schmieden bereits im vierten Jahrhundert angefertigt wurden. Der Weg zu den heute viel geschätzten Schwertern der Samurai führte über häufige Anwendungen im Kampf, im Training und eine stetige Verbesserung der Herstellungstechniken.Diese Anfänge der Schwertkunst in Japan wurden Udundi genannt. Eine wesentliche Entwicklung auf dem Weg zu modernen Schwertkunst fand bis zum 17. Jahrhundert statt.

Das Training mit dem Schwert hat in Japan eine jahrhundertealte Tradition. Fundstücke belegen, dass Schwerter aus Eisen von japanischen Schmieden bereits im vierten Jahrhundert angefertigt wurden. Der Weg zu den heute viel geschätzten Schwertern der Samurai führte über häufige Anwendungen im Kampf, im Training und eine stetige Verbesserung der Herstellungstechniken.Diese Anfänge der Schwertkunst in Japan wurden Udundi genannt. Eine wesentliche Entwicklung auf dem Weg zu modernen Schwertkunst fand bis zum 17. Jahrhundert statt.

Mann mit Kenjutsu Schwert

Bedeutende Werke aus der Edo-Zeit

Eine alte Handschrift aus dieser Zeit, welche der japanische Mönch Takua Soho verfasste, beschreibt die Philosophie des Kenjutsu. Insgesamt umfasst das Werk drei Bände, welche den Kampf mit dem Schwert ausführlich beschreiben: Fudochishinmyoroku, Reiroshu und Taiaki. Er beschreibt darin diese Kampfsportart als ein Training, welches einen ungebundenen Geist benötigt. Das bedeutet, die Kämpfer konzentrieren sich nicht auf eine bestimmte Sache, sind jedoch hochgradig aufmerksam für alles, was in ihrer Umgebung passiert. Dies ist zum Beispiel wichtig für freie Kämpfe und für Selbstverteidigung, die sich nicht nach festen Regeln einüben lässt.

Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert (1632) stammt die Schrift des japanischen Schwertmeisters Yagyu Munenori. In seinem Buch Heiho kaden sho (Der Weg des Samurai) legt er die Lehre von den zwei Schwertern dar. Dabei ist einmal von dem todbringenden Schwert und einmal von dem Leben spendenden Schwert die Rede. Für ihn ist das Ziel der Schwertkunst Kenjutsu nicht in erster Linie das Töten des Gegners, sondern die Absicht, den Kampf zu vermeiden oder so zu stehen, dass der Gegner geschont werden kann. Im Buch sind Anleitungen seiner Schule für den Schwertkampf und für das erhalten einer gelassenen Grundhaltung im Kampf enthalten.

Als der berühmteste Schwertkämpfer des historischen Japan gilt Miyamoto Musashi. Sein Buch über den Schwertkampf Gorin no Sho (Das Buch der fünf Ringe) erschien im Jahr 1645. Es erläutert unter anderem die Techniken des Kenjutsu und legt die geistige Haltung von Reinheit, Wachsamkeit und Spontaneität im Schwertkampf dar. Er vertritt die Ansicht, dass es keine festen Regeln im realen Schwertkampf gibt, weil sich diese Situation jeden Augenblick ändern kann. Alle Aktionen müssen aus diesen Veränderungen heraus spontan entschieden und ausgeführt werden.

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Verbot der Samurai

Im Zuge der Meiji-Restauration 1868 wurde der Stand der Samurai und damit auch das Tragen eines Schwerts verboten. Die traditionelle Kunst des Schwertschmiedens geriet zwar nicht ganz in Vergessenheit, doch gibt es immer weniger Meister, welche sich auf dieses Handwerk verstehen und es ausüben. Allgemein kann jedoch gesagt werden, dass die die japanische Kunst Kenjutsu, mit dem Schwert zu kämpfen, auch heute noch eine hohe Achtung genießt. Sie wird als moderne Schwertkunst in zahlreichen Kampfstilen und in den bekanntesten Stilen, dem Kendo und dem Iaido, gepflegt. Durch das Verbot der Samurai und ihren Waffen kamen waffenlose Kampfkünste, wie sie heute als Judo, Jiu Jitsu oder Aikido bekannt sind, zu neuer Blüte.

Kendo Stil - Bewahrung der Traditionen des Kenjutsu

Die moderne Schwertkunst des Kendo zielt nicht nur darauf ab, die Techniken des Schwerts zu üben. Vielmehr ist es das wichtigste Ziel, Körper, Geist und Schwert in Einklang zu bringen. Dafür ist viel Disziplin nötig. Mentale Übungen und Meditationen im Dojo und während vielen anderen Gelegenheiten im Alltag unterstützen diesen Weg. Heute kommt es weniger darauf an, in einem echten Kampf mit Waffen zu bestehen, als sich mental und geistig zu entwickeln. Die Kendo Förderation betont dies in ihren Regeln und ruft die Übenden dieser japanischen Kampfkunst dazu auf, Körper und Geist zu formen, den Charakter zu bilden und zur Entwicklung von Kultur, Frieden und Wohlstand beizutragen. Traditionell wird im Kendo das Shinai, ein Bambusschwert, zum Üben benutzt.

Kendo Kämpfer mit Maske

Iaido - der Weg des Schwertziehens

Die japanische Schwertkampfkunst Iaido wird auch als der "Weg des Schwetziehens" bezeichnet. Beim Erlernen dieser Kampfkunst wird das Katana (ein japanisches Langschwert) nach einer präzise vorgeschriebenen Form gezogen und in Verbindung mit dieser Bewegung in einem Angriff oder einer Verteidigung eingesetzt. Diese Kata genannten Formen werden von den Kämpfern immer wieder ausgeführt und mit mentalen Übungen verbunden. Sie lernen dabei, störende Einflüsse von Gedanken oder aus der Umgebung völlig auszuschließen. Die gesamte Konzentration richtet sich auf das Katana und das Lernen verschiedener Techniken für viele unterschiedliche Situationen. Sensei und Schüler lernen diese Formen weniger für einen aktiven Kampf als für eine Verbesserung von Fähigkeiten wie mentaler Entspannung, Körperbeherrschung und Reaktionsvermögen. Zu Beginn wird mit einem Holzschwert oder einer Attrappe geübt. Nur sehr erfahrene Iaidoka dürfen mit einem echten und scharf geschliffenen Schwert, dem Shinken, umgehen.

Einfluss von Kenjutsu auf andere Kampfkünste

Die Lehre der japanischen Schwertkunst hat auf viele andere Kampfküste einen großen Einfluss. So finden sich Elemente der Bewegungen beispielsweise im Aikido oder Karate. Nachdem das Tragen eines Schwerts offiziell verboten wurde, nutzen findige Kampfkunstschulen den Stock als Ersatz für ein Schwert. Mit diesem Gerät lassen sich Einzelübungen und Partnerübungen durchführen, welche den Elementen eines Schwertkampfes sehr ähneln.

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