Produktdetails für "Japanische Teekanne Tokoname Tobikanna Shu"
Gyokko – der Meister der Töpferkunst
Wenn es um die kleinen Teekannen Kyusu geht, ist er einer der ganz Großen. Meister Gyokko wurde vielfach für seine sensible, zarte Handwerkskunst ausgezeichnet: Japan Sencha Kunst, Choza-Sho Pottery Exhibition, Encourage Prize, den Preis der „Ausgezeichneten Handwerker“ und andere. Seine Arbeiten zeigen wunderschöne Formen, sehr hohe Perfektion und viele schöne Details. Alle Kyusu von Gyokko werden durch ihn auf der Töpferscheibe von Hand geformt. Besonders hervorzuheben ist zusätzlich die Kunst des „backens“, also des Brennens der Töpferware. Gyokko beherrscht den „Reduktionsbrand“ wie kaum ein anderer, mit dem er seine ungewöhnlichen, changierenden Farbtöne produziert. So erzielt er in manchen seiner Werke überaus lebhafte Farbspiele und Farbverläufe, andere haben eine für Unikate beispielhafte Homogenität in der Farbe. Der dazu nötige Ton mit hohem Eisenanteil ist ein reines Naturprodukt: Shudei, ein roter Ton mit hohem Eisenanteil. Die Töpferkunst von Gyokko ist aber auch praktisch: Um den Tee bequem aufgießen zu können integriert Gyokko ein Keramiksieb mit über 400 von Hand gestochenen Löchern, das Teekenner noch mehr schätzen, als Edelstahlsiebe.
Teekannen aus Ton: Eigenschaften, Herkunft und Brandmethode sind eng verbunden
Die vier bedeutendsten Orte, an denen japanische Teekannen aus Ton hergestellt wurden, sind die Mie-Präfektur (Banko Yaki), Gifu (Onko Yaki), die Aichi-Präfektur (Tokoname Yaki) und die Insel Sado, Präfektur Niigata (Mumyoi Yaki). In allen diesen Gebieten gibt es Tonvorkommen mit sehr hohem Mineralstoffgehalt. Ogaki begann erst im 19’ten Jahrhundert die Produktion von japanischen Teekannen aus Ton (Onko Yaki). Allerdings existiert diese Produktion aktuell nicht mehr. Geblieben ist aber die von ihm eingeführte Methode, die japanischen Teekannen aus Ton auf der Töpferscheibe herzustellen. Auch in den bedeutendsten Orten - mit großem Abstand Tokoname gefolgt von Yokkaichi in der Mie-Präfektur – werden die japanischen Teekannen aus Ton noch heute von den namhaften Künstlern auf der Töpferscheibe hergestellt. Als Brandmethoden werden der Reduktionsbrand und der Oxidationsbrand eingesetzt. Während Teekannen, die mit dem Reduktionsbrand hergestellt wurden, einen eher leicht dämpfenden bis neutralen Charakter haben und für alle Grünteesorten empfohlen werden, intensivieren Teekannen mit Oxidationsbrand eher die Geschmacksvielfalt des Grünen Tees.
Tokoname-Yaki, japanische Teekannen aus Tokoname
Tokoname ist der bekannteste und größte der alten Öfen für die Tonherstellung. Der gute Ruf reicht weit über die Landesgrenzen Japans hinaus. In dem vielfältigen Angebot von Ton-Produkten spielen japanische Teekannen eine der wichtigsten Rolle. In Tokoname wird ein roter, natürlicher Ton gefördert: Shudei. Dass es Teekannen unterschiedlicher Farbe aus rotem Ton gibt, liegt an der eingesetzten Brennmethode, Reduktionsbrand oder Oxidationsbrand, und der Menge an Sauerstoff, die beim Brennen zugeführt wird. Der Ton regiert sehr sensibel, so dass hochwertige Produkte nur denen gelingen, die viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl haben. Die Geschichte von Tokoname reicht weit zurück. Bereits im 12’ten Jahrhundert ging der Ofen in Betrieb und ist damit einer der ältesten in Japan überhaupt. In den Anfängen wurde in Tokoname weißer Ton, von den Reisfeldern gewonnen, eingesetzt. Doch ca. 1954 hat Sugie Jyumon zusammen mit einem Arzt – Hirano Chuji – entdeckt, dass der natürliche rote Ton von Tokoname eine hervorragende mineralische Zusammensetzung aufwies. Damit war die Karriere des roten Tons vorgezeichnet. Eine besondere Art der Verzierung, die typisch für Teekannen aus Tokoname ist, wird Mogake-Technik genannt. Erfinder war Ina Chozo, der Teekannen mit Algen umhüllte, bevor sie gebrannt wurden. Während des Brennens reagierten die Mineralien der Algen und des Tons und „formten“ einzigartige Muster auf der Oberfläche.
Der Vorteil von natürlichem Ton
Der Unterschied zwischen natürlichem und gemischtem Ton besteht darin, dass im natürlichen Ton das Eisen in kristallisierter Form enthalten ist. Bei Lehm, dem „künstlich“ Eisen zugemischt wird, wurde das Eisen vorher gemahlen. Dieser Vorgang ergibt eine andere, unebene und großflächigere Oberfläche und der Schmelzpunkt ist in der Regel wesentlich niedriger als beim natürlichen Eisen. Und das bringt es mit sich, dass Ton-Geschirr aus Ton oder Lehm, dem Eisen zugemischt wurde, bei deutlich geringeren Temperaturen – ca. 600-800 Grad – gebrannt werden muss, währen japanische Teekannen aus natürlichem Ton bei bis zu 1200 Grad gebrannt werden können. Dies erhöht nicht nur die Festigkeit des Endproduktes, auch die Stoffumwandlung wird durch die Temperatur beeinflusst. Die meisten Tonteekannen – insbesondere Massenprodukte - aus China aber auch aus Japan werden heute aus künstlich gemischtem Lehm hergestellt.
Reinigung: Außen und innen nur mit warmem Wasser spülen. Keine Reinigungsmittel verwenden. Ggf. Verschmutzung mit aufgegossenem Grüntee entfernen. Durch die Verwendung entsteht eine Tee-Patina, die Sie nicht entfernen müssen, da sie der Teekanne ihren eigenen Charakter gibt.