Die Golden Week in Japan ist eine Woche Ende April und Anfang Mai, die aus vier aufeinanderfolgenden Feiertagen besteht. Somit können bis zu zehn freie Tage zusammenfallen. Für die Japaner ist diese Woche vor allem eine beliebte Zeit, um zu verreisen. In Japan gilt es nämlich als unmoralisch längere Zeit auf der Arbeit zu fehlen und Kollegen mit zusätzlicher Arbeit zu belasten. Anders ist dies in der Goldenen Woche. Zu dieser Zeit nimmt jeder Urlaub, der kann oder Unternehmen planen Betriebsurlaub für die komplette Belegschaft.
Rezept in diesem Blogbeitrag:
Die Golden Week beginnt traditionell am 29. April mit dem Showa-Day (Shōwa no Hi 昭和の日). Gefeiert wird an diesem Tag der Geburtstag des verstorbenen Kaisers Hirohito oder auch Shōwa-tennō genannt. Die Feierlichkeiten umfassen öffentliche Tanzaufführungen und bunte Dekoration in Form von Bändern. Der Tag soll an Shōwas Amtszeit zwischen 1926 und 1989 erinnern, welche den Zweiten Weltkrieg und darauffolgend ein bedeutendes Wirtschaftswachstum umfasste.
Der zweite Feiertag der Goldenen Woche ist der Constitution Day (Kempō Kinen-bi 憲法記念日) am 3. Mai. An diesem Tag im Jahr 1947 trat die neue Nachkriegsverfassung Japans in Kraft, durch welche die Souveränität des Kaisers auf das Volk überging. Jedoch blieb der Tennō, wie der Kaiser in Japan genannt wird, als Symbol des Landes bestehen. Ein beliebtes Ausflugsziel an diesem Tag ist das nationale Parlamentsgebäude in Tōkyō, welches als Geburtsstätte der neuen Verfassung gilt.
Am 4. Mai folgt dann der nationale Feiertag Greenery Day (Midori no Hi みどりの日). Dieser wurde ursprünglich am 29. April gefeiert, jedoch aufgrund des Showa-Days auf den 4. Mai verschoben. Zu Ehren der Umwelt und der Natur (die zu Kaiser Showas Leidenschaften gehörten), werden an diesem Tag vom japanischen Volk Bäume gepflanzt und Ausflüge ins Grüne unternommen. Außerdem wird in der Golden Week mit dem Reisanbau und der Ernte der Grünteeblätter begonnen. Dadurch versuchen viele Japaner am Greenery Day frisch geerntete Grünteeblätter zu ergattern.
Der letzte der vier Feiertage der Golden Week ist der Children's Day (Kodomo no Hi こどもの日). Ursprünglich war dieser Tag zur Feier der Jungen vorbehalten, doch mittlerweile werden an diesem nationalen Feiertag auch die Mädchen gefeiert. Die Japaner feiern diesen Tag mit Samurai-Puppen und bunten Karpfenflaggen für eine erfolgreiche Zukunft der Kinder im Land. Denn den die Koi-Karpfen gelten in Japan als Glücksbringer und stehen unter anderem für Stärke, Ausdauer und Strebsamkeit.




Unter den Einheimischen wird die Golden Week gerne für Urlaub oder Familienbesuche genutzt. Aufgrund der vier kurz aufeinanderfolgenden Feiertage können zusammen mit den Wochenenden und Brückentagen längere arbeitsfreie Phasen erzielt werden.
Auch unter Touristen ist die Golden Week ein beliebter Reisezeitpunkt, um die Traditionen auf der japanischen Insel kennenzulernen. Jedoch gilt es einiges zu beachten, um einen angenehmen Urlaub während der japanischen Feiertage zu genießen.
Tipps für Japan-Reisen während der Goldenen Woche
Japanische Etikette
In der japanischen Kultur steht Höflichkeit an oberster Stelle, vielleicht ist Tokio auch deshalb 2019 zur sichersten Stadt der Welt gekürt worden. Um während ihrer Reise nicht negativ aufzufallen, sollten Sie die folgenden Benimmregeln kennen:
- In Japan ist es üblich seine Schuhe vor dem Betreten von Wohnungen, Tempeln und auch anderen öffentlichen Gebäuden wie Hotels auszuziehen. Meist stehen auch Hausschuhe zur Verfügung. Achten Sie am besten auf herumstehende Schuhe an Eingängen oder beobachten Sie die Menschen die vor ihnen Eintreten, um Fettnäpfchen zu vermeiden.
- Für den Besuch der Toilette, beispielsweise in Restaurants oder privaten Wohnungen, stehen vor der Toilette extra Toilettenhausschuhe bereit, die nur für den Toilettengang genutzt werden.
- Wenn Sie nach Japan reisen, sollten Sie mit Stäbchen essen können. Beim Essen von Speisen, die in Schalen serviert werden, ist es üblich die Schale in die Hand zunehmen und zum Mund zuführen. Außerdem schenken sich Japaner ihre Getränke nicht selbst nach, sondern füllen nur die Gläser der anderen nach. Indem Sie Ihr Glas voll lassen, signalisieren Sie, dass Sie nichts mehr trinken möchten. Wundern Sie sich nicht über das laute Schlürfen der Japaner beim Essen von Suppe, das ist in Japan normal.
- Im Land der Kirschblüten gibt man in Restaurants kein Trinkgeld. Dies kann sogar als Beleidigung aufgefasst werden.
- Werden Sie in Japan zu einer Familie nach Hause eingeladen, sollten Sie daran denken ein kleines Mitbringsel zu überreichen.
- Vermeiden Sie es ihre Nase in der Öffentlichkeit zu putzen, dies gilt in Japan als sehr unhöflich.
Richtig mit Stäbchen essen
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Wie wäre es mit einem traditionellen japanischen Gericht, damit Sie sich auf Ihre Reise einstimmen können? Wir empfehlen die leckeren japanischen Udon-Nudeln. Die dicken Weizennudeln können auf unterschiedliche Arten zubereitet werden. Beispielsweise als gebratene Yaki Udon. Dazu werden folgende Zutaten benötigt (ausreichend für zwei Personen):
- 400 g Udon Nudeln
- 1 Zwiebel
- 1 Pak Choi
- 2 Möhren
- 3 Bund Shiitake-Pilze
- 2 Frühlingszwiebeln
- 300 g Schweinefleisch / Tofu
- 1 El Sojasauce
- 4 EL Brühe
- Würfeln Sie die Zwiebel und den Pak Choi und schneiden Sie die Möhren in Streifen. Schneiden Sie die Frühlingszwiebeln, Pilze und das Fleisch / Tofu in Stücke.
- Anschließend braten Sie das Fleisch in Öl bei mittlerer Hitze an und geben später die Zwiebeln dazu. Sobald die Zwiebeln glasig sind, können Sie die Möhren sowie den Pak Choi in die Pfanne geben. Nach einigen Minuten geben Sie außerdem die Pilze und Frühlingszwiebeln hinzu.
- Nachdem alle Zutaten angedünstet sind, geben Sie die Udon Nudeln zusammen mit der Sojasauce und Brühe in die Pfanne und würzen das Ganze mit Salz und Pfeffer.
Udon Nudeln
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